Rotturm Friesach
Verteidigungsanlage an der Westflanke der Stadtbefestigung
Die Verteidigungsanlage Rotturm entstand in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts, als Friesach nach den Kriegen unter König Ottokar II. Přemysl seine Stadtmauern ausbaute. Um neue Angriffe von der Hangseite zu verhindern, errichtete man oberhalb des Zisterzienserinnenklosters im Sack einen vorgeschobenen Turm – den Kern der späteren Anlage.
Im 14. Jahrhundert wurde daraus ein Bollwerk mit vier Türmen, das in die Stadtbefestigung eingebunden war. Von hier aus konnte man das Gelände überblicken und den Zugang zur Stadt kontrollieren. Im späten 15. Jahrhundert verstärkte man die Mauern, fügte einen Wehrgang hinzu und versah die Anlage mit Schlüssellochscharten für Feuerwaffen – ein Zeichen des technischen Wandels im Spätmittelalter.
Drei der vier Türme sind bis heute erhalten. Sie zeigen eindrucksvoll, wie geschickt Topografie und Wehrtechnik in Friesach zusammenspielten – und wie die Stadt über Jahrhunderte lernte, sich zu schützen.




