Heiligenblutkirche
Erstes Dominikanerkloster Friesachs – Ort des legendären Blutwunders
Die Heiligenblutkirche liegt etwas abseits des Hauptplatzes am südlichen Rand der Altstadt. Hier befand sich im 13. Jahrhundert die erste Niederlassung der Dominikaner, die sich in ein bestehendes Wohngebäude und die kleine Kirche „Maria am Berge“ einrichteten. Diese war ursprünglich von Zisterziensern aus dem Kloster Viktring erbaut worden und wurde zum Mittelpunkt ihres frühen Wirkens.
Während ihrer Zeit hier soll sich ein Blutwunder ereignet haben: Beim Zerteilen einer konsekrierten Hostie sei tatsächlich Blut geflossen – ein Ereignis, das Friesach weit über Kärnten hinaus bekannt machte und der Kirche ihren heutigen Namen gab.
Der Bau stammt aus dem 14. Jahrhundert und zeigt schlichte gotische Architektur mit Kreuzrippengewölbe, einem polygonalen Chorabschluss und maßwerkverzierten Fenstern. Der barocke Westturm mit Zwiebelhelm kam später hinzu. Im Inneren befinden sich Reste mittelalterlicher Fresken, ein Hochaltar von 1681 mit einer gotischen Sitzmadonna um 1420 sowie ein wertvolles Heiligblut-Reliquiar aus dem 14. Jahrhundert.
Nachdem die Dominikaner in ihr neues Kloster außerhalb des Stadtgrabens übersiedelten, zogen Zisterzienserinnen ein. Nach deren Auflösung 1603 diente das Gebäude als Priesterseminar, ehe es im 17. Jahrhundert durch einen Brand zerstört wurde.






